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KONSERVIERUNGSPROJEKT "HEILIGE AGNES"

Die Originalkopie "Heilige Agnes" nach Ribera vor den Konservierungsmaßnahmen "Erste-Hilfe-Maßnahmen am Bild" - unter diesem Titel soll in Zusammenarbeit mit den Restauratorinnen des Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen die Originalkopie der "Heiligen Agnes" nach Jusepe de Ribera aus der Reiff-Sammlung wiederhergestellt werden. Dieses Gemälde fiel mehrere Jahre einer schlechten Lagerung zum Opfer und durchlebte katastrophale Klimaverhältnisse, dessen Folgen man direkt am Bild erkennen kann.
Aus dem Keilrahmen herausgetrennt hängt die Leinwand seit 1996 qualvoll über einem Stuhl in einem zum Depot erklärtem Kellerraum der RWTH und hat jegliche Würde verloren. Der flehentliche gen Himmel gerichtete Blick der Heiligen korrespondiert geradezu mit dem schlechten Erhaltungszustand.
Aus diesem Grund haben sich die beiden Restauratorinnen des Ludwig Forums, Julia Rief und Christina Sodermanns, nicht nur dazu bereit erklärt dieses Projekt zu begleiten, sondern auch ehrenamtlich den Teilnehmern mit ihrem Fachwissen zur Seite zu stehen.

Die "Erste-Hilfe-Maßnahme" wird im Februar stattfinden, wobei das Bild zunächst aus dem Keller des Instituts für Erziehungswissenschaften in die Werkstatt des Ludwig Forums transportiert werden muss. Kein leichtes Unterfangen.
Hierfür gilt es als erstes eine Holz - oder Tischlerplatte zu beschaffen, die den Maßen der Leinwand entspricht, damit sie zur Notsicherung dienen kann. Eine Tischlerplatte bietet sich besonders als zuverlässige Halterung an, weil diese beim späteren Erwärmen der Leinwand keine Dämpfe abgeben wird. Zudem gilt es mit gebotener Vorsicht mittels Klebebändern, Heftzwecken und "Pflastern" aus Japanpapier die aufgeplatzte Farbschicht abzusichern, um weiteren Schäden während des Transports vorzubeugen. Unter Verwendung hochwertiger Materialien wie Doublierleinwand, Bewa-Folie oder Japanpapier sollen im Laufe des Projekts Rißverklebungen und Retusche erprobt, wie auch die Reparatur von Löchern in der Grundierung erlernt werden. Somit ermöglicht dieses Projekt den Studenten der Kunstgeschichte das weite Feld restauratorischer Arbeit zu erkunden und sich deren Praxis anzueignen.
Natürlich werden subtile Ausführungen wie Retusche oder Verklebung nicht sofort am Bild vorgenommen, sondern zunächst an Vorlagen oder alten Bildern geübt.
Da dieses spannende und aufwendige Projekt einige Materialkosten mit sich trägt, werden Firmen, die sich auf Künstlerbedarf spezialisiert haben angesprochen und um Sponsoring gebeten. Im Gegenzug wird eine Präsenz auf unserer Internetseite angeboten, denn allein durch deren finanzielle und materielle Unterstützung kann diese Notfallmaßnahme am Bild verwirklicht werden.
Eine Fotoserie wird den ganzen Prozess dokumentieren, damit Sie Schritt für Schritt dabei sein können, wenn eine der anmutigsten Originalkopien aus der Sammlung Reiff ihr Gesicht wiedergewinnt.

Sarvenaz Ayooghi, Katja Eßer

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IMPRESSUM: REIFF-MUSEUM