QUELLEN
Echo der Gegenwart, 13. Dezember 1924: Ausstellung Flechtheim im Reiffmuseum, Artikel von Prof. Dr. Max Schmid- BurgkAm Sonntag, den 14. Dezember, wird im Reiffmuseum eine retrospektive Ausstellung eröffnet, die über den Entwicklungsgang der modernen Malerei seit etwa 1900 eine gedrängte Uebersicht geben soll. Gerade heute, wo der Expressionismus in der bisherigen Form seinem Abschluß entgegengeht und testend Neues gesucht wird, ist ein solcher Ueberblick von Nutzen. Zur Ausstellung gelangt eine Kollektion, die von der bekannten und auf dem Gebiete der modernen Kunst führenden Kunsthandlung Flechtheim geliehen worden ist und die ausschließlich Werke rheinischer Meister umfaßt, darunter Namen wie Rohlfs, Nauen, Sohn-Rethel, Otto von Waetjen [?], Walter Ophen, Carl Mense, Heuser, Campendonck, Macke und Seehaus. Auch der verstorbene Aachener Meister Hans Volz [?] ist vertreten. Es schließt sich daran eine Leihausstellung aus Aachener Privatbesitz, zu der in dankenswerter Weise Aachener Sammler, wie Dr. G., Frau H., Herr D., Dr. W., Beiträge gegeben haben. Falls Aachener Sammler in der Lage sind, noch einige Werke moderner Kunst beizusteuern, wird die Ausstellungsleitung diese mit Dank entgegennehmen. Es ist wichtig, darzutun, daß auch die moderne Kunst in Aachen verständnisvolle Sammler gefunden hat und auch hierin nicht der Vorwurf der Rückständigkeit erhoben werden kann.
Auf der Ausstellung finden wir weiterhin eine Reihe von Bildern des Architekten Pompeo von Wolff, der besonders glänzende Winterbilder aus Tirol gegeben hat, und als Ausgleich italienische Studien unseres Aachener Meisters Christoph Hartig. So wird die Ausstellung ein lebendiges Bild der neuzeitlichen Kunstentwicklung im Rheinlande bieten.
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