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QUELLEN

Gutachten über 5 Marmorfiguren, Februar 1922 (THA Aachen, Nr. 397 a (Acta betr. Reiff-Museum)

Aachen, den 22. Februar 1922

Gutachten.

Nach Besichtigung der fünf im Besitz des Reiffmuseums der Technischen Hochschule Aachen befindlichen Marmorskulpturen:
1.    einer Fischerin, lebensgross, karrarischer Marmor,
2.    vier Mädchenbüsten, lebensgross, Karrarischer Marmor
erklärt der Unterzeichnete, dass derartige naturalistische Vorbilder süsslicher Massenherstellung für die Erziehung des guten Geschmacks eine direkte Gefahr bedeuten und für den Kunstunterricht am besten auszuschalten sind.
bei der Fischerin taxiere ich den augenblicklichen Wert der Figur auf Mk. 20 000.- und den Sockel ebenso hoch. Berechnet ist dabei nur der Marmorwert und die Kosten der Technischen Ausführung. Ein Kunstwert kommt ja nicht in Frage.

gez. Prof. Burger
Bildhauer und Professor an der Kunstgewerbeschule Aachen


[Reiff-]Museum u. Kunstgeschichtliche [Sammlung] der Technischen Hochschule

Aachen, den 25. Februar 1922.

Betrifft: Marmorfiguren im Besitz des Reiffmuseums:
1.    Fischerin, lebensgross
Marmor
    Höhe der Figur: 1,50 Meter.
    Höhe des Sockels: 1,00 Meter.
2.    Vier lebensgrosse Frauenbüsten
karrarischer Marmor, mit Sockel 70 cm hoch.
    Wie folgt signiert:
a.    Enrico Lapini Firenzr 1893,
b.    C. Scheggi e Fratelli Firenze,
c.    Prof. A. Cambi Firenze 1891 (9?)
d.    A. Fritti Florence
Vorstehende dem Reiffmuseum gehörige Skulpturen hat das Abteilungskollegium besichtigt und erklärt, dass dieselben für eine Unterrichtssammlung in keiner Weise geeignet sind. Die Darstellung spekuliert auf die gewöhnlichen Effekte. Die technische Wiedergabe ist oberflächlich und banal. Sie sind für das Reiffmuseum nicht geeignet.

Der Vorsteher:
gez. Krischen

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