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Franz Reiffs Schenkungsurkunde 24. Februar 1902 (THA Aachen, Nr. 397a (Acta betr. Reiff-Museum):

Schenkungs-Urkunde

Verhandelt zu Aachen im Hause Ludwigsallee 39 am 24. Februar 1902.
    Bei mir Max Erich, Königlich Preußischer Notar im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Cöln mit dem Wohnsitz zu Aachen erschien:
Herr Franz Reiff, Historienmaler, Professor an der Technischen Hochschule zu Aachen, zu Aachen wohnhaft.
Er erklärte:
    Ich verpflichte mich der Königlich Technischen Hochschule zu Aachen meine Kunstsammlung, welche sich in meinem Hause Ludwigsallee 39 zu Aachen, sowie in meinem Atelier und Sammlungsraum in der Königlich Technischen Hochschule befindet und die in dem anliegenden Inventar unter Nummer 1 bis 258 bezeichneten Gegenstände enthält, zu schenken.
    In dieser Schenkung soll einbegriffen sein die bei meinen Lebzeiten noch hinzutretenden Gegenstände. Diese meine Verpflichtung ist jedoch nur verbindlich, wenn die Schenkerin sich zur Erfüllung folgender Bedingungen verpflichtet:

1.) Die Sammlung muß als eine einheitliche, in würdiger Weise, in besonders zu errichtenden, zweckentsprechenden und ein architektonisches, abgeschlossenes Ganzes bildenden Räumen untergebracht werden und zwar in einem Gebäude, welches auf dem von der Stadt Aachen angebotenen Bauplatz am Templergraben errichtet werden und den Namen Reiff-Museum tragen soll.

2.) Diese meine Namensbezeichnung muß von außen sichtbar an geeigneter Stelle angebracht sein.

3.) Es muß ein Monatshaushalts-Etat für das Jahr 1903 eine angemessene Summe zur Verwirklichung der vorgenannten Bedingungen eingestellt und nach erfolgter Bewilligung derselben durch den Landtag der Museumsbau unverzüglich in Angriff genommen werden.

4.) Alle durch die Schenkung anfallenden Kosten und Auflagen hat die Schenknehmerin zu tragen.

Der Erschienene ist dem Notar bekannt. Dieses Protokoll ist vorgelesen, von dem Erschienenen genehmigt und von ihm und dem Notar eigenhändig unterschrieben.

Das als Anlage beigefügte Inventar ist ebenfalls vorgelesen und unterschrieben.

Gezeichnet:
Professor F. Reiff.
Erich.


Am fünfundzwanzigsten Februar 1902 wurde der erforderliche Stempel von 1 1/2 Mark entwertet.

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IMPRESSUM: REIFF-MUSEUM